Karfreitagsgottesdienst ohne Abendmahl
Von Pfarrer Christian Hilsberg
Der Vorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Zwingenberg hat beschlossen, in diesem Jahr den Karfreitagsgottesdienst ohne die Feier des Abendmahles zu feiern. Wie kommt es zu diesem Entschluss?
Seit mehreren Jahren feiern wir die Kar- und Ostergottesdienste als Erinnerung an und als gedankliches Mitgehen mit den Bibelgeschichten. Die Gottesdienste, die wir feiern, nehmen in unterschiedlicher Akzentuierung die zentralen Themen der einzelnen Tage auf. An Gründonnerstag z.B. das letzte Abendmahl, die Fußwaschung oder auch der Verrat Jesu; an Karfreitag, Kreuzigung, Leid und Tod; an Ostersonntag und Ostermontag die Auferstehung und die Hoffnung auf Gottes todesdurchbrechende Macht. In dieser Art die Kar- und Osterwoche zu feiern, erscheint es wenig schlüssig, an Karfreitag Abendmahl zu feiern.
Das Abendmahl hat grundsätzlich vielerlei Bedeutungen. Eine ganz wichtige darunter ist die Hoffnung und Erinnerung an Jesu Nähe. Erinnerung an die vielen Mahlgemeinschaften Jesu damals, Hoffnung auf die Gegenwart des Auferstandenen in Brot und Wein heute. Karfreitag ist die Geschichte des Gegenteils. Von Nähe und Hoffnung keine Spur. Die Jünger Jesu verstreut. Jesus stirbt einsam am Kreuz mit der Frage: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
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