„Klezmers Techter“ gastieren in der Zwingenberger Bergkirche
„Klezmers Techter“, eine weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus bekannte Frauenmusikgruppe, wird am 29. Oktober, Sonntag, ab 17 Uhr (Einlass: 16 Uhr) in der Zwingenberger Bergkirche zu Gast sein. Die Frauen präsentieren bei ihrem Konzert traditionelle jüdische Volksmusik, jiddische Lieder, aber auch hebräische Folksongs. Die „Klezmers Techter“ machen diese Musik für die Zuhörerinnen und Zuhörer auf besondere Weise erlebbar: von tiefer Melancholie bis zu überschwänglicher Lebensfreude.
Veranstalter des Konzerts sind der Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge und die Evangelische sowie die Katholische Kirchengemeinde Zwingenberg. Karten zum Preis von zehn Euro können per E-Mail: info@arbeitskreis-zwingenberger-synagoge.de oder per Telefon: 06251/72171 bestellt werden. Bitte Name, Ort, Telefonnummer und Anzahl der gewünschten Karten angeben. Eintrittskarten können aber auch ab dem 3. Oktober in Zwingenberg bei Tabakwaren/Zeitschriften Trautmann (Darmstädter Straße 8) oder bei „Lichtblick“ (Heidelberger Straße 36) erworben werden.
Gründerin von „Klezmers Techter“, die seit 1994 auftreten, ist Gabriela Kaufmann, die meisterhaft Klarinette und Bassklarinette beherrscht. Nach einer klassischen Ausbildung wurde sie Schülerin des berühmten Musikers Giora Feidmann, dem sie ihre große Leidenschaft für die Klezmer-Musik verdankt. Ergänzt wird Kaufmanns facettenreiches Spiel von Almut Schwab, die mit sehr viel Temperament, Humor und großer Professionalität Akkordeon, Flöte und Hackbrett erklingen lässt – zum Teil mit atemberaubender Geschwindigkeit. Ausgebildet als Jazz-Bassistin spielt seit 2010 Nina Hacker bei „Klezmers Techter“ mit – meist der ruhende und bereichernde Pole zu den beiden übrigen Musikerinnen. Bei einigen ihrer Auftritte werden die Musikerinnen von einer Sängerin begleitet – so auch in Zwingenberg von der erfolgreichen, in Mainz lebenden israelischen Mezzosopranistin Shai Terry.
Klezmer war ursprünglich eine traditionelle jüdische Volksmusik, die vor allem bei Hochzeiten und anderen jüdischen Festen in Osteuropa gespielt und sehr geschätzt wurde. Nachdem im 19. und 20. Jahrhundert viele Juden von dort in die USA ausgewandert waren, verbreitete sich die Klezmer-Musik weltweit. Hierbei wurde oft eine Vielzahl anderer Musikelemente integriert – beispielsweise von Swing und Jazz –, so dass sich heute Klezmer-Musik häufig als breites Spektrum vielfältiger musikalischer Elemente auch ohne Bezug auf ihre traditionellen Funktionen darstellt.
Als Leitinstrument dient meist die Klarinette, daneben erklingen beispielsweise Violine, Saxophon, Akkordeon, Kontrabass, Hackbrett, Flöten und Blechblasinstrumente. Ende des 21. Jahrhunderts wurde Klezmer-Musik auch bei uns immer populärer.
Über ihre Motivation schreiben die „Klezmers Techter“: „In tiefer Verbundenheit und mit großem Respekt vor dem musikalischen Erbe erzählen wir von Leid und Sehnsucht, von bitteren Zeiten, aber auch von großer Fröhlichkeit. Wir tun dies mit einer großen musikalischen Energie und Klangvielfalt. Unsere Interpretation lässt vor dem inneren Auge des Zuhörers Bilder aus der Vergangenheit entstehen, Bilder aus dem alten jiddischen Stetl, in dem Klezmer-Musik die kleinen und größeren Begebenheiten des Gemeinschaftslebens begleitete.“