Die Kindertagesstätte der Evangelischen Kirchengemeinde Zwingenberg hat aus Anlass des Martinstages, der alljährlich am 11. November begangen wird und der Sankt Martin gewidmet ist, ein Video produziert. Es erzählt die Geschichte des Heiligen Martin.
Impuls zum Monatsspruch Oktober 2021

Angelika Giesecke ist Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Ober-Beerbach.
Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken. (Hebräer, Kapitel 10, Vers 24)
Gerne nehme ich Sie mit auf eine Zeit-Reise nach Jerusalem. Lust?
Willkommen im Jahrzehnt 60 bis 70 nach Christus in der multikulturellen bunten Welt Jerusalems! Diese neue Christen-Sekte wächst rasant an und stellt die ultraorthodoxen Juden und die alten Traditionen rund um den Tempel in Frage. Gottheiten, Engelgestalten, Philosophien sind Mode. Diese Vielfalt und Gleichzeitigkeit der Denk-Angebote überfordert? Oder regt sie gerade an?
Dem Kaiser in Rom gefällt die zunehmende Beliebigkeit nicht.
Ob nicht genau sie den Zerfall des Imperiums bewirkt? Und hier in der Provinz will die römische Besatzungsmacht den jüdischen Freiheitskämpfern nicht länger zusehen. Ruhe vor dem Sturm? Ende einer Ära?
Wir sehen einen Gelehrten, der an einem Brief arbeitet. Jesus ist für ihn der wahre Hohepriester, der Versöhnung und Liebe gebracht hat. Er hat sich sogar selbst als Opfer hingegeben und so den Frieden mit Gott und unter uns bewirkt. Wenn wir es einfach nachmachen und damit den Weg Jesu gehen, so wäre das die Lösung!
Einen täglichen blutigen Opferkult im Tempel braucht es wirklich nicht mehr. Wenn wir füreinander da sind, ist es genau das, was Gott will.
Und tatsächlich: Die Römer zerstören den Tempel und wollen das Judentum vernichten. Für den Gelehrten ist das eine Bestätigung für die Zeitenwende. Für ihn ist jetzt beides wichtig: Man soll sich selbst als versöhntes Gotteskind achten. Und gleichzeitig ist es klug, zu schauen, ob es meinem Nächsten auch gut geht. Es macht uns ja auch traurig, wenn sich ein Freund ungeschickt verhält, sich verrennt, sich gehen lässt. Oder wenn Jugendliche keine richtige Aufgabe und keine erfüllende Arbeit finden. Lasst uns aufeinander achthaben und uns gegenseitig ermutigen, dass wir respektvoll miteinander umgehen und Gutes bewirken.
Dafür wünschen wir uns offene Augen und Herzen. Und den Mut, es taktvoll anzusprechen, wenn es hilfreich ist.
Ihre Pfarrerin Angelika Giesecke.
Sommer-Mal-Werkstatt 2021: Mit den Farben des Kirchenjahres gemalt

Die Teilnehmerinnen der Sommer-Mal-Werkstatt 2021
Bereits seit vielen Jahren lädt die Projektgruppe „Offene Kirche“ der Evangelischen Kirchengemeinde Zwingenberg zur alljährlichen Sommer-Mal-Werkstatt ein. Im vergangenen Jahr mussten die Organisatorinnen Irmgard Wagner und Renate Weber den beliebten Kreativ-Workshop, bei dem stets unter fachkundiger Anleitung und zu vorher festgelegten Themen gearbeitet wird, Corona-bedingt verschieben. In diesem Jahr nun konnte die Sommer-Mal-Werkstatt jedoch stattfinden, am letzten Augustwochenende war es soweit:
Dreizehn Teilnehmerinnen aus Zwingenberg, Alsbach, Lorsch, Heppenheim, Weinheim und Darmstadt freuten sich auf das Wiedersehen und fanden sich im Evangelischen Gemeindehaus Zwingenberg zusammen. Birgit Geimer, die im Evangelischen Dekanat Bergstraße für Erwachsenenbildung sowie Mitarbeiterfortbildung zuständig ist und Studienfahrten, Tagesexkursionen, Museumsbesuche, Ausstellungen im Haus der Kirche und eben auch Malwerkstätten gestaltet, führte die Teilnehmerinnen in die Technik der monochromen Malerei ein.
Grundlage waren die fünf Farben des Kirchenjahres, die zu verschiedenen Zeiten als Paramentik am Altar, an der Kanzel und am Rednerpult hängen. Es sind die Farbe Schwarz zu Karfreitag, Totensonntag und bei Beerdigungen; die Farbe Violett an Passion, Advent und Bußtag; die Farbe Grün am Dreifaltigkeitsfest, Erntedankfest; die Farbe Weiß an Weihnachten, Ostern und Himmelfahrt und Dreieinigkeitsfest und die Farbe Rot an Pfingsten, Reformation und Konfirmation.
Monochrome Malerei wiederum bedeutet, dass man nur mit einer Farbe arbeitet. Durch verschiedene farbige Untergründe und verschiedene Mischmöglichkeiten entstehen interessante Abstufungen.
Die Teilnehmerinnen der Sommer-Mal-Werkstatt mussten sich für eine der fünf Farben entscheiden. Mit der einfühlsamen und fachlich versierten Begleitung durch Birgit Geimer gelang es der Gruppe, diese Aufgabe zu lösen und entsprechend in Szene zu setzen.
Einen Blick hinter die Kulissen der Sommer-Mal-Werkstatt 2021 gewährt eine Präsentation, die hier als pdf zum Herunterladen bzw. Anschauen zur Verfügung steht. Klicken Sie hier!
Der neue Kirchenvorstand hat seine Arbeit aufgenommen

Der neue Kirchenvorstand nach seiner Amtseinführung vor der Bergkirche. Auf dem Bild fehlt Harald Lehrian. Bild: Haza-Foto
Der am 13. Juni 2021 gewählte Vorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Zwingenberg hat im laufenden Monat September seine Arbeit aufgenommen. Die Einführung der Mitglieder des Leitungsgremiums erfolgte zum Monatsbeginn im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in der Bergkirche, der von Pfarrerin Beatrice Northe und Pfarrer Christian Hilsberg geleitet wurde. Dem neuen Kirchenvorstand gehören in alphabetischer Reihenfolge Simone Abel, Philipp Becker, Sophie Breitenfeld, Beatrix Irene Domsel, Alexandra Hechler, Bodo Keil, Marcel Keim, Friedemann Kiethe, Harald Lehrian, Birgit Müllemann-Schmidt, Claudia Willbrand und Elke Zirrgiebel an (auf unserem Bild fehlt der beim Gottesdienst verhinderte Harald Lehrian). Die Frauen und Männer gelobten vor Gott, ihren Dienst gewissenhaft auszuführen. Bei einer konstituierenden Sitzung Mitte September wurde Claudia Willbrand erneut zur Vorsitzenden des Kirchenvorstands gewählt, ihr Stellvertreter ist Pfarrer Christian Hilsberg. Bild: Haza-Foto
“Offene Kirche” freut sich auf Besucher
Die Projektgruppe „Offene Kirche“ der Evangelischen Kirchengemeinde Zwingenberg weist darauf hin, dass die Bergkirche ab sofort auch wieder außerhalb der Gottesdienstzeiten für Besucher geöffnet ist. Die zwölf Ehrenamtlichen der Gruppe freuen sich immer sonntags zwischen 15 und 16.30 Uhr auf interessierte Gäste in der mittelalterlichen Kirche, die zugleich weithin sichtbares Wahrzeichen des ältesten Bergstraßenstädtchens ist. Wegen der Coronavirus-Pandemie ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht.
Impuls zum Monatsspruch September 2021

Pfarrerin Miriam Fleischhacker
Ihr sät viel, doch ihr erntet wenig. Ihr esst, aber ihr werdet nicht satt. Ihr trinkt, doch ihr werdet nicht betrunken. Ihr habt etwas anzuziehen, aber keinem wird warm. Und wer sich etwas Geld verdient, verdient es für einen löchrigen Beutel. (Haggai 1,6)
Irgendwie lag ja im letzten Jahr auch eine Aufbruchstimmung in der Luft in der Gesellschaft und vielen Menschen für sich. Wenn wir schon so viel „heruntergefahren“ haben, was dann plötzlich alles möglich war. Mehr Zeit mit den Kindern, weniger Zeit im Auto, nicht im Ausland Urlaub machen, sondern etwas Neues in der Umgebung entdecken.
Die Aufbruchstimmung bezog sich ja vor allem auf das, was danach kommen sollte: Nach der Pandemie. Manche Menschen haben sich die Frage gestellt, was von dem Neuen sie auch mitnehmen wollen würden, wenn Altes wieder möglich war. Wie ist es Ihnen damit ergangen? Haben Sie sich auch an ein anderes Leben gewöhnt und wollen Teile davon beibehalten? Oder können Sie nicht abwarten, bis es wieder so sein kann, wie Sie es vorher so gernhatten?
Das Für und Wider zwischen Aufbruch und Wiederherstellung nach einer Krise hat auch das antike Volk Israel diskutiert. Um 500 vor unserer Zeitrechnung war das Volk endlich aus dem Exil in Babylonien zurück nach Jerusalem gekommen. In Jerusalem ging es manchen nicht schnell genug, den Tempel wieder zu errichten. Andere wiederum wollten erst einmal genauer überlegen, ob die Zurückkehrenden wieder so leben wollten. Es gab unterschiedliche Lager, die sich uneins waren, welche Art von geistlichem Leben, Gebet, Gottesdienst zur eigenen Zeit passte.
Das Buch des Propheten Haggai bezog hier ganz klar Stellung. Haggai schimpfte über die vermeintlich falschen Prioritäten seines Volkes. Dem Propheten ging der Tempelbau nicht schnell genug. Seiner Meinung nach kümmerten sich die Menschen in seiner Zeit zu sehr um den Aufbau ihres eigenen Lebens, zu wenig um das Gotteshaus:
Ihr sät viel, doch ihr erntet wenig. Ihr esst, aber ihr werdet nicht satt. Ihr trinkt, doch ihr werdet nicht betrunken. Ihr habt etwas anzuziehen, aber keinem wird warm. Und wer sich etwas Geld verdient, verdient es für einen löchrigen Beutel. (Haggai 1,6)
Er verstand es so: Den Israelitinnen und Israeliten ging es nicht gut, weil sie sich auf etwas anderes als den Tempelbau fokussierten. Andere, wie Teile im Buch des Propheten Jesaja, sahen das aber ganz anders. Die Menschen sollten sich lieber auf das Handeln als auf das Gotteshaus konzentrieren.
Ich wünsche uns allen, dass wir eine lebendige Diskussion darüber führen, wie wir zusammen leben wollen, gerade jetzt nach dieser Krisenerfahrung der letzten eineinhalb Jahre. Dass wir mit Argumenten, aber weniger scharf als der Prophet Haggai miteinander streiten können und uns am Ende für einen Weg entscheiden, den wir gemeinsam gehen können.
Ihre Pfarrerin Miriam Fleischhacker
Impuls zum Monatsspruch August 2021

Pfarrer Christoph Kahlert
„Neige, Herr, dein Ohr und höre! Öffne, Herr, deine Augen und sieh her!” (2. Könige 19, 16)
Haben Sie das auch gehört? Da ruft doch jemand! Braucht da jemand Hilfe? Ist jemand in Not?
Als kleines Kind habe ich mit meinen Geschwistern einmal gehörig Ärger bekommen: Wir haben beim Planschen im Badesee aus Spaß und ohne Not „Hilfe!“ gerufen. Doch ein Ruf nach Hilfe braucht Vertrauen. Vertrauen bei denen, die den Hilferuf hören. Aber auch Vertrauen bei denen, die rufen – dass ihr Ruf nicht unerhört bleibt!
Hiskia, König von Israel, sitzt ziemlich in der Klemme. Zahlreiche Städte wurden bereits erobert und nun steht die gegnerische Armee direkt vor den Toren Jerusalems. Nach so mancher militärischer Niederlage – nun auch noch der Schlag in die Magengrube: Hiskia wird von seinen Feinden verspottet, dass er Gott weiterhin vertraut. Hiskia zerreißt sein Gewand – als Zeichen der Aussichtslosigkeit. Es ist Ausdruck von Trauer, von Entsetzen – von Nicht-mehr-weiter-Wissen.
Im letzten Jahr sind viele von uns an ihre Grenzen gekommen – und manchmal auch darüber hinaus. Menschen, die nicht wussten, wie die Kraft noch für den Alltag mit Einschränkungen, Homeoffice und Kinderbetreuung reichen soll. Die sich um Freunde und Angehörige gesorgt haben. Die vor Einsamkeit verzweifelten.
Wen kann man in einer solchen Lage um Hilfe bitten? Wem kann man noch vertrauen, dass der eigene Hilferuf gehört wird? Wem vertrauen Sie?
Hiskia hatte zahlreiche militärische Berater – wie auch wir uns einen Arzt wählen können oder im Internet nach Erklärungen googeln können.
Hiskia wird den militärischen Rat beachtet haben – so wie wir gut daran tun, uns bei gesundheitlichen Problemen an einen Arzt zu wenden, dem wir vertrauen.
Aber Hiskias letzte, tiefgründige Hoffnung richtet er vertrauensvoll an Gott: „Neige, Herr, dein Ohr und höre! Öffne, Herr, deine Augen und sieh her!“
Gott sagt uns zu, dass er unseren vertrauensvollen Ruf hören wird. Dass es ihm nicht gleichgültig ist, wenn wir uns an ihn wenden. Dass wir bei ihm geborgen sind – auch wenn wir verzweifelt erkennen, dass viele Dinge nicht in unserer eigenen Hand liegen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der Sommerzeit Erholung und Geborgenheit finden! Dass Sie einander vertrauensvoll erzählen können, was für Sie in letzter Zeit schwer und was aber auch schön war. Und dass Sie dem Vertrauen können, der letzten Ende alles in seiner Hand hält.
Bleiben Sie behütet,
Ihr Pfr. Christoph Kahlert
Impuls zum Monatsspruch Juli 2021

Pfarrer Christian Hilsberg
“Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns.” (Apostelgeschichte, Kapitel 17, Vers 27
„Jetzt hört auf euch so einen Kopf zu machen! Ich bin ja keine 10 mehr!“ Emma ist 14. Sie steht mit ihren Eltern am Bahnsteig. Wie auch die letzten 6 Jahr verbringt sie die Herbstferien bei ihrer Oma in Stuttgart. Anders ist: Dieses Jahr fährt sie zum ersten Mal alleine mit dem Zug dorthin.
„Hast du dein Handy aufgeladen? Hast du die Nummer von Oma eingespeichert?“ Der Lärm des einfahrenden Zuges macht der nervtötenden Fragerei der Eltern ein Ende. Emma gibt ihren Eltern flüchtig einen Kuss und wendet sich voller Vorfreude dem Zug zu. Kurz bevor sie einsteigt, drückt ihre Mutter ihr noch schnell einen Zettel in die Hand. „Hier, falls doch noch irgendetwas ist.“ Emma knüllt den Zettel augenrollend zusammen und steckt ihn in die Hosentasche.
Im Zug. Eigentlich kennt Emma das alles. Aber allein ist es doch anders, ihre Schritte werden langsamer. Wagen 3, Platz 50. „Entschuldigung, sie sitzen auf meinem Platz!“ „Hää?“, der Mann auf Platz 50 schaut über seinen Laptop und lüftet kurz den Kopfhörer. „Mädchen, kannst du dir nicht einen anderen Platz suchen?“ „Ja gut“, kommt es kleinlaut von Emma. Ihre Selbstsicherheit schwindet von Sekunde zu Sekunde. Sie geht ein paar Schritte rückwärts, stolpert über ein Bein. „Kannst du nicht aufpassen?“ Jetzt ist ihr Mut endgültig dahin. Emma sucht sich einen freien Platz, wirft ihren Rucksack in die Ecke. Was um alles in der Welt macht sie hier? Am liebsten würde sie im Stuhl versinken. Erste Tränen stehen ihr in den Augen. Sie fingert in ihren Taschen nach einem Taschentuch. Plötzlich hält sie den zusammengeknüllten Zettel von ihrer Mutter in den Händen, faltet ihn auf: Liebe Emma, wenn du mich brauchst, ich sitze im letzten Wagen.
„Gott ist nicht ferne einem jeden unter uns.“ – wie die Mutter in der Geschichte. Gott verhindert nicht jedes Unwohlsein oder Stolpern. Gott lässt uns einfach erstmal machen. Aber Gott bleibt in der Nähe.
Einen gesegneten Sommer wünscht Ihnen,
Ihr Pfarrer Christian Hilsberg
Der neue Kirchenvorstand ist gewählt
17 Frauen und Männer haben kandidiert, zwölf Mandate mussten besetzt werden – auch in der Evangelischen Kirchengemeinde Zwingenberg wurde am Sonntag, wie in allen Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), das lokale Leitungsgremium neu formiert. Nachfolgend werden in alphabetischer Reihenfolge die in den Kirchenvorstand Gewählten genannt:
Simone Abel, Philipp Becker, Sophie Breitenfeld, Beatrix Irene Domsel, Alexandra Hechler, Bodo Keil, Marcel Keim, Friedemann Kiethe, Harald Lehrian, Birgit Müllemann-Schmidt, Claudia Willbrand und Elke Zirrgiebel.
Die Zahl der Stimmen, die auf die einzelnen Bewerber entfallen sind, wurden von der Gemeinde nicht veröffentlicht – die Kirchengemeindewahlordnung der EKHN sieht nur vor, dass „die Gewählten in alphabetischer Reihenfolge im Gottesdienst und auf andere geeignete Weise bekannt zu geben sind“ – wer sich für Details interessiert, der kann jedoch Einsicht in die Wahlniederschrift nehmen. Das ist nach vorheriger Anmeldung im Gemeindebüro oder im Pfarramt möglich, das Dokument wird ab dem 21. Juni für zwei Wochen ausgelegt. Die Wahlbeteiligung lag bei 17 Prozent.
In Zwingenberg nutzten 151 Wahlberechtigte der knapp über 2000 Wahlberechtigten die Möglichkeit der Online-Stimmabgabe, 96 entschieden sich für die Briefwahl und 106 Wähler gingen am Sonntag in das als Wahllokal genutzte Gemeindehaus.
Die offizielle Einführung des neuen Kirchenvorstands erfolgt nun am 5. September, 9.30 Uhr, im Rahmen eines Gottesdienstes. Die konstituierende Sitzung des Leitungsgremiums ist auf den 15. September terminiert.
Am kommenden Sonntag werden die Ergebnisse der Kirchenvorstandswahl auch im Gottesdienst an beziehungsweise in der Bergkirche bekannt gegeben. Er beginnt um 9.30 Uhr und wird von Prädikantin Sibylle Schuch-Wanke geleitet. Damit beginnt auch die einwöchige Einspruchsfrist gegen Formfehler der Wahl. Einspruch muss beim Kirchenvorstand angemeldet werden.
Der aktuelle Kirchenvorstand, dessen sechs Jahre währende Amtszeit nun im Spätsommer endet und der 2015 gewählt wurde, setzt sich – neben Pfarrer Christian Hilsberg und Pfarrerin Beatrice Northe – aus Bodo Keil, Marcel Keim, Anna Läsker, Birgit Müllemann-Schmidt, Ruth Müller, Sibylle Schuch-Wanke und Claudia Willbrand zusammen. Die amtierenden Kirchenvorstandsmitglieder Läsker, Müller und Schuch-Wanke traten bei der jüngsten Wahl nicht mehr an. Im Laufe der nun zu Ende gehenden Wahlperiode ausgeschieden und ebenfalls nicht mehr angetreten sind Anette Dittrich (zum 31.12.2017), Bärbel Andreas-Sillus (zum 31.12.2019) und Hanns Werner (zum 31.12.2019).
Impuls zum Monatsspruch Juni 2021

Angelika Giesecke ist Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Ober-Beerbach.
Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Apg 5, 29)
Der Spruch ist ein Zeugnis.
Ein starkes Zeugnis von Petrus und seinen Freunden. Sie sind so froh, dass sie Sinn in ihrem Leben gefunden haben! Die Freundlichkeit Gottes, so wie sie es bei Jesus selbst miterlebt haben, ist so genial, dass man es weitersagen muss! Das muß raus!
Das könnte unser aller Leben so verbessern und erleichtern, wenn wir in Güte und Vergebungsbereitschaft miteinander leben. Die Klarheit Jesu, wie er in Streitgesprächen immer wieder auf das hinführte, was Gott eigentlich will und wie wir Menschen so manches egoistisch verzerrt haben. Das ist so genial, das muß öffentlich gemacht werden, damit alle etwas davon haben!
Ja, die Freude, da in der Person Jesu das Göttliche und Geniale entdeckt zu haben, gibt Sendungsbewußtsein und Power. Und provoziert … ja, ganz normal … auch Gegenwind. Wer sehr traditionsbewußt ist, tut sich schwer. Die Ultraorthodoxen auf der einen, aber auch die Gleichgültigen auf der anderen Seite haben mit der Freude der Apostel ihre Schwierigkeiten. Zugleich spüren sie messerscharf: Das hat Sprengstoff! Das kann Mauern zum Einstürzen bringen. Bevor es soweit kommt … ab, vor Gericht damit!
Zeugnis vor Gericht
Und schon hat Petrus hat sich vor Gericht wegen Öffentlicher Ruhestörung und Aufwiegelung zu verantworten. Er nutzt die Gelegenheit zum Zeugnis und gibt sein Zeugnis. „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“
Oh! Der Hohepriester zuckt zusammen. Eigentlich sieht er es genauso! Auch er liebt Gott. Er müßte jetzt eigentlich Petrus zustimmen … aber … er will auch seinen Freunden gefallen … sein Gewissenskonflikt!
Zeugnisse der Stärke
Dieses Petrus-Zeugnis ist als „clausula petri“ in die Geschichte eingegangen. Seitdem haben sich viele auf diese Klausel berufen, wenn sie es für richtig hielten, sich menschlichen Anordnungen, egal ob sie von religiöser oder weltlicher Obrigkeit kamen, zu widersetzen.
Aus dieser Grundhaltung sind schon einige „Hier-stehe-ich, ich-kann-nicht-anders-Momente“ der Weltgeschichte erwachsen. Sind sie verbunden mit zivilem Ungehorsam und gewaltfreiem Widerstand, dann kann das einer Gesellschaft eine neue Freiheit bringen.
Allezeit „Gute Zeugnisse“
wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin
Angelika Giesecke