“Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.” (Epheser 6, 18)
Liebe Leserinnen und Leser,
auf dem Status bei WhatsApp lese ich: »Jetzt geht´s los. Fertig machen für die OP. F. wird nach mir im selben OP dran kommen. Bis heute Nachmittag haben wir den OP also für uns. Die Vorbereitungen sind gut gelaufen. F. hatte gestern seine (hoffentlich) letzte Dialyse. Ab heute Mittag übernimmt das dann hoffentlich meine Niere!!!« Eine Mitteilung an die vielen Menschen, die per WhatsApp mit dieser Person verbunden sind. Alle, die sie lesen, werden an die beide denken, die einen kurz, die anderen länger. Und ich bin sicher nicht der einzige, der für sie betet.
Alle an der Operation Beteiligten geben ihr Bestes. Aber wir beten, weil wir wissen, dass wir nicht in den Händen haben, ob die Operation letztlich gelingen wird. Für eine erfolgreiche Operation zu beten, ist dabei weder ein hilfloses Klammern an einen letzten Strohhalm noch ein Sich-Drücken vor der eigenen Verantwortung. Das Gebet geschieht im Vertrauen auf und im Glauben an Gott. Die Einen trauen dabei Gott zu einzugreifen, für Andere ist es zumindest einen Versuch wert, Gott zu bitten.
Aber können wir denn erwarten, dass Gott unser Gebet erhören wird? Ja, wir können sicher sein, dass Gott unser Gebet hört. Und nein, da können wir nicht sicher sein, denn Gott ist kein Automat, der das auswirft, was man bestellt hat. Und trotzdem reden viele Menschen mit Gott. Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Emnid beten mehr als die Hälfte der Deutschen; 31 Prozent von ihnen gelegentlich; jeder fünfte Deutsche betet regelmäßig. Ob beim Essen, vor dem Schlafengehen, in besonderen Situationen oder sonntags im Gottesdienst. Dort beten wir vor dem Vaterunser im sog. Fürbittengebet gemeinsam für andere Menschen und jede*r für sich in der Stille für Menschen, die uns am Herzen liegen.
Den Monatsspruch für März finden wir am Ende des Epheserbriefs. Eine Aufforderung an alle Gläubigen der Gemeinde:
»Hört nicht auf, zu beten und zu flehen!
Betet jederzeit im Geist;
seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.«
Das Gebet ist für den Autor alles andere als ein letzter hilfloser Versuch, sondern geprägt von einem großen Glauben an Gott.
Der Monatsspruch ist eine Einladung und ein Ansporn an uns zu beten. Vielleicht finden Sie den einen oder anderen Anlass dazu. Ich wünsche Ihnen dazu einen starken Glauben an Gott.
Alles Gute und Gottes Segen,
Pfr. Dominik Kanka