Mose sagte: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet! (Ex 14,13)
Von Pfarrer Christian Hilsberg
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ein Satz aus einer dramatischen Geschichte: Vor einiger Zeit noch waren die Israeliten Sklaven in Ägypten gewesen. Dann kam Mose und erzählte Gott habe die Schreie seines Volkes gehört und wolle es erretten. Erste Versuche aus der Sklaverei loszukommen scheiterten. Doch schlussendlich erlaubte der Herrscher Ägyptens den Israeliten fortzuziehen. Voller Euphorie brach man auf, feierte seinem Gott ein Fest und zog durch die Wüste weiter.
Doch dann überlegte es sich der Herrscher in Ägypten anders. Er jagte dem Volk Israel nach. Diese flohen und fanden sich vor einer riesigen Wasserfläche wieder. Eine Sackgasse! Vor ihnen ein unüberwindbares Meer, hinter ihnen die Streitkräfte der Ägypter.
„Es wäre doch besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben“, so die Gedanken der Israeliten. Und was sagt Mose dazu? „Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet!“
Auch wenn diese Geschichte ganz schön lang her ist, das Zweifeln und das Gelähmtsein in Umbruch- oder Krisensituationen kennen wir auch heute noch ziemlich gut.
Brauch ich nochmal eine zweite Arztmeinung? Soll ich beruflich noch einmal einen Neuanfang wagen, obwohl der Job in Ordnung, die Kolleg*innen nett sind? Welche Wege sind die besten für meine Eltern im Alter? Welche Vorkehrungen sind die richtigen für meinen Lebensabend? Erwarte ich in all diesen Fragen etwas von Gott? Zu oft schon habe ich gefragt, gehofft und keine Antwort erhalten.
Wie gut, wenn in all diesen Fragen Menschen da sind, die unsere – vielleicht – festgefahrenen Gedanken hinterfragen. Menschen, die an Veränderung glauben. Menschen, die mithoffen, die mitvertrauen und manchmal auch mitglauben. Menschen, die uns Hoffnung geben, so wie Mose es tat.
Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet!
Gesegnete Sommertage, Ihr Pfr. Christian Hilsberg