Zeichnung der Bergkirche Zwingenberg von Friedrich Phil. Usener (1847), im Besitz des Historischen Museums Frankfurt/Main.

Der Geschichtsverein Zwingenberg und der Magistrat der Stadt Zwingenberg haben in den 1980er-Jahren einen Geschichts- und Stadtführer aufgelegt, der maßgeblich von Wolf-Dietrich Riebel, dem langjährigen Vorsitzenden des Geschichtsvereins, und dem damaligen Bürgermeister Peter Stajkoski verantwortet wurde. Darin wurde auch der Bergkirche ein Beitrag gewidmet, der an dieser Stelle als kurzer Abriss über die Geschichte des Gotteshauses dienen soll:

» Anfangs war die (katholische) Pfarrei eine Filiale von Bensheim. lm Jahre 1258 wurde sie von der Mutterkirche gelöst, „da die Einwohner von Zwingenberg zum Anhören des Wortes Gottes und Empfang der Sakramente wegen weiter Entfernung und Lebensgefahr nur schwer zu ihrer Mutterkirche in Bensheim gelangen können. Sie gestatten daher mit Zustimmung des Erzbischofs auf Bitten des weltlichen Herrn in Zwingenberg, Graf Diethers von Katzenelnbogen, daß in Zwingenberg eine Kirche mit Friedhof erbaut und ein eigener Priester bestellt wird“.

Die ursprüngliche Kirche war eine einfache Kapelle mit flacher Balkendecke und wenigen kleinen Fenstern. Aufgrund verschiedener Stiftungen wurde in den beiden folgenden Jahrhunderten der Bau erweitert: Chor, Sakristei, Seitenschiffe, Turm. Bis zur Reformation standen in der Kirche sieben Altäre, denen ein Pfarrer und fünf Gehilfen (Altaristen) zugeordnet waren. Durch das Anwachsen der Bevölkerung mußte zu Anfang des 17. Jahrhunderts mehr Platz geschaffen werden. Man errichtete über dem Haupteingang und im Chor Emporbühnen. Bei der Zerstörung der Stadt 1693 erlitt die Kirche großen Schaden und mußte gründlich renoviert werden. Dabei wurde auch das große Tonnengewölbe eingezogen.

Da außer den Glocken auch die Orgel abhandengekommen war, schenkte Landgraf Ernst Ludwig der Gemeinde aus seiner Hofkapelle eine neue. Sie ist die älteste in Hessen und tut noch ihren Dienst in Worfelden.

Bei der Renovierung der Kirche im Jahr 1830 erhielt die Kirche im großen und ganzen ihr heutiges Aussehen. Leider wurden dabei die alten Grabsteine auf dem Fußboden und an den Wänden bis auf die beiden Walbrunnschen Grabplatten im Südschiff entfernt. Auch schüttete man etliche der alten Grüfte, die sich unter der Kirche befanden, zu. 1872 wurde der ehemals steinerne Altar durch den heutigen, hölzernen ersetzt. Das Alter des großen Kruzifixes an der Nordwand ist unbekannt; die Christusfigur stammt noch aus der katholischen Zeit. Die schönen Glasfenster sind Stiftungen älterer Zwingenberger Bürgerfamilien. Bei der Renovierung 1958 wurde die südliche Empore verkürzt und dadurch der romanische Triumphbogen ganz freigelegt. 1969 erhielt die Kirche unter anderem eine neue Heizung und ein anderes Gestühl. «

Weitere Angaben über das denkmalgeschützte Gotteshaus gibt es auch bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bergkirche_Zwingenberg